Amateurfunk am Radioteleskop

Internationaler Amateurfunk am Radioteleskop

DLØEF (“Delta Lima Zero Echo Foxtrott”) ist seit Gründung des Vereins das internationale Rufzeichen der Amateurfunk-Klubstation am Astropeiler Stockert. Dies ist nicht außergewöhnlich, nutzten doch beispielsweise auch die Funkamateure des weltberühmten Arecibo Observatory in Puerto Rico mit seinem festen 305-Meter-Spiegel das Amateurfunk-Rufzeichen KP4AO. Unser nachbarschaftliches 25-Meter-Radioteleskop Dwingeloo in den Niederlanden ist mit der Amateurfunk-Kennung PI9CAM aktiv.

Dient die Funktechnik der Radioastronomie ausschließlich der wissenschaftlichen Forschung, ist der Amateurfunk ein weltweiter Funkdienst. Die Faszination an Radiowellen mit ihren Möglichkeiten ist für eine Gruppe von radioastronomisch interessierten Vereins-Funkamateuren die Brücke zwischen den Funktechniken.

Funk-Bestätigungskarte (QSL)

Die Klubstation DLØEF ist dem Deutschen Amateur Radio Club (DARC), Ortsverband Gemünd/Eifel (G22) angeschlossen. Die wesentlichen Aktivitäten der Funkamateure der Radiosternwarte erstrecken sich auf Funkwettbewerbe (Conteste), der Pflege der historischen Morsekunst (CW), Elektronikbasteln und Lehrgänge zur Vorbereitung auf die fachliche Prüfung zum Funkamateur (Amateurfunkzeugnis). Sie experimentieren im Rahmen der funktechnischen und -betrieblichen Möglichkeiten mit hochwertiger Hochfrequenzmesstechnik, sowie mit den vorhandenen radioastronomischen Empfangs- und Sendemöglichkeiten und begleiten und unterstützen (Fieldday) Besucher interessierter Radiovereine. Sie sind ein Teil der Öffentlichkeitsarbeit des Astropeilers und auf dem regionalen Amateurfunk-Umsetzer DBØSE (438,95 MHz) aktiv.

Im nahen Sonnenhaus stehen eine Kurzwellen- und eine UKW-Station zur Verfügung. Als KW-Antennen werden eine Windom für 160 m, 80 m, 40 m und 30 m und ein 3 Element Beam für 20 m, 15 m und 10 m genutzt. Für 2 m stehen 2 x 11 Element und für 70 cm 2 x 19 Element Yagis zur Verfügung. Diese Station stellen wir Funkamateuren auf Anfrage gegen einen Kostenbeitrag gern zur Verfügung.

Fieldday

Das Gelände der Sternwarte (QTH-Locator: JO30IN) ist zwar weitgehend von Bäumen umgeben, wenn man aber (z. B. mit einem Teleskopmast) darüber hinauskommt oder gewinnbringende Antennen nutzt, ist der Stockert mit seinen 434 m über NN ein sehr guter Standort für Fielddays auf UKW, insbesondere für nördliche Antennenrichtungen. Daher stellen wir auf Anfrage gern eine geeignete Wiese, Toiletten und auf Wunsch auch Strom zur Verfügung. Der Höhepunkt der örtlichen Amateurfunknutzung liegt jedoch in den Erde-Mond-Erde-Verbindungen (EME).

Auf der technischen Freizeitebene ist die Radioastronomie mit dem Amateurfunkdienst traditionell verbunden. Die radioastronomischen Tätigkeiten haben jedoch immer Vorrang vor dem Amateurfunk. So wird das 10-Meter-Teleskop auch für anderweitige Himmelsbeobachtungen genutzt und bei empfindlichen Radio-Messungen des Stockerts können sich auch vorübergehende Einschränkungen für aktiv sendende Funkamateure ergeben.